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19 dachbau magazin 9 | 2024 www buildingnet de ▴ Im Gegensatz zur Straßenseite gibt es auf der gartenseitigen Fassade kaum geschlossene Flächen Man kennt sie die Reihenhäuser aus den 1960er-Jahren oft bereits einmal saniert und für heutige Wohnansprüche meist zu eng zu klein und zu dunkel Im Münchner Stadtteil Obersendling wurde ein solches Exemplar nun umfassend umgebaut wodurch sich die räumlichen und ästhetischen Qualitäten des Gebäudes grundsätzlich veränderten Höglwörther Straße 377 Die alte Hausnummer aus blauweißer Emaille ist als Hinweis zu verstehen dass hier ein Haus zwar sein Kleid und seinen Charakter nicht aber seine Bestimmung gewechselt hat Das Reihenhaus steht zwischen Einfamilienhäusern Wohnblöcken und dem Münchner Südpark an einer baumgesäumten Straße stadtauswärts Noch ist diese Gegend nicht hundertprozentig gentrifiziert aber da in München seit Jahren die Mieten hoch und der Druck auf den Wohnungsmarkt noch höher ist wandelt sich auch die Höglwörther Straße zusehends Einer der ersten Bausteine ist der hier gezeigte Umbau den Clemens Bachmann vom Büro CBA als Entwurfsarchitekt gemeinsam mit Projektentwickler Sven Urban und Werkplaner und Architekt Mirco Urban realisierte Material als Hingucker „Etwas alienmäßig kommt das Haus jetzt rüber“ sagt Clemens Bachmann zufrieden Es war ihm wichtig dass der Kern des Hauses bestehen bleibt das Äußere sich aber komplett verändert Er spielt auf die silberne Aluminiumhaut an die sich über Fassaden und Dach zieht Die Nachbarhäuser tragen im Gegensatz dazu Putzfassaden mit klassischem Ziegeldach Man hebt sich also deutlich ab mit dem Umbau und etabliert ein gänzlich anderes „Lookand-Feel“ So wird das Material zum Blickfang zwischen den ansonsten eher durchschnittlichen bis belanglosen Lochfassaden Zweiseitig denken Die Idee ist einfach eine Hülle ein Material Komplexer war da schon die handwerkliche Ausführung da das Haus zwei sehr unterschiedliche Seiten hat Zur Straße zeigen sich nur wenige Öffnungen stattdessen viel Materialfläche während die Gartenfassade kaum geschlossene Flächen bietet vielmehr aus großen geschosshohen Fenstern besteht Die Architekten tüftelten mit dem Klempner aus diesem Grund ein Scharenmuster aus das auf beide Fassaden anwendbar war So trennt das Haus zwar zwei Welten – Straße und Garten – voneinander verbindet aber beide über seine einheitliche Materialität Die ausgeprägten Stehfalze und horizontal verspringende Scharenstöße werden zu Haltelinien und Taktgebern der Fassaden die dem Haus zwei Gesichter verleihen Umbau statt Neubau Um die zulässige Baumasse bestmöglich auszunutzen behielt man die Grundstruktur des Vorgängergrundrisses und erweiterte lediglich in den Garten um eine Grundfläche von 24 m² Das brachte immerhin 120 m² mehr Wohnfläche im Vergleich zum Bestandsgebäude Abriss und Neubau hätten andere Baufluchtlinien zur Folge gehabt und ein kleineres Bauvolumen als Ergebnis Die Wohnungen wären also letztlich weniger großzügig geworden – insbesondere wären aber der Loft-Charakter der Räume und die bodentiefen Ausblicke in den Garten nicht möglich gewesen Drei Wohnungen konnten durch die Erweiterung gewonnen werden Sie sind teils als Maisonetten gebaut und auf fünf Ebenen organisiert „Die Wohnung unter dem Dach mit den offenen Räumen und der Dachterrasse ist die beste“ findet Architekt Clemens Bachmann Auf Empfehlung 2011 eröffnete die Firma SF-Dachsysteme aus dem thüringischen Unterwellenborn eine Dependance mitten in der bayerischen »Die Entwurfsidee für die neue Fassade ist einfach eine Hülle ein Material «